Nach einer etwas längeren Auszeit in meinem neuen Paradies in Tangalle, hatte ich mich dazu entschieden ein bisschen Yogaluft zu schnuppern. Durch meine israelische Freundin, welche ich in Ella getroffen hatte, bin ich auf das Surf n Yoga Camp in Mirissa gestoßen. Mein Plan – drei bis vier Wochen an der Küste Sri Lankas als Yogalehrerin zu arbeiten.
Die Tuk Tuk Fahrt von Tangalle bis Mirissa dauerte ca 1 ½h und führte fast nur an der schönen Küste vorbei. Mehr und mehr realisierte ich, dass ich wohl für die nächste Zeit einen kleinen Traum leben würde – arbeiten im Paradies, Yoga unterrichten und nebenher ein wenig am Strand entspannen. Doch manchmal will das Schicksal eben nicht das, was man selber möchte und so hatten sich meine Pläne für Mirissa schneller geändert als vorher angenommen.

Bei meiner Ankunft im Camp hatte ich irgendwie schon sehr schnell ein komisches Bauchgefühl. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich hierhin gehörte und vermisste schlagartig die Zeit in Tangalle. Auch meine erste Yogastunde, an der ich am Ankunftstag teilnehmen durfte, sorgte nicht dafür, dass ich mich wohler fühlte. Was genau der Grund meines schlechten Bauchgefühls war, kann ich bis heute nicht wirklich erklären, denn das Camp und die Teilnehmer waren an sich wirklich klasse, dennoch wusste ich sofort, dass ich dort keine vier Wochen bleiben mag.

Die Yogalehrerin, für die ich übernehmen würde, sollte noch ein paar Tage im Camp bleiben, da sie sich jedoch urplötzlich dazu entschieden hatte, das Camp sofort zu verlassen, konnte ich schon direkt am nächsten Tag für sie einspringen. Und es war so toll, endlich wieder als Yogalehrerin zu arbeiten. Jeden morgen unterrichten, den restlichen Tag am Strand verbringen und dafür eine kostenlose Unterkunft, kostenloses Essen, 50% im Cafe nebenan und zusätzlich kostenlose Surfstunden bekommen. Was will man mehr? Es schien so, als wenn sich mein Bauchgefühl doch getäuscht hätte.

Meine Unterkunft

Die Mitarbeiter / freiwilligen Helfer hatten sogar eine eigene Unterkunft, welche sich eine Straße weiter, ca 2min Fußweg vom Camp befand. Das Bad habe ich mir mit einer anderen Yogalehrerin geteilt. Mein Zimmer, welches ich eigentlich für mich alleine haben sollte, habe ich schlussendlich mit einer kleinen Kakerlakenfamilie teilen müssen! Aber man gewöhnt sich wohl an alles 😀

Das Camp

Das Surf n Yoga Retreat liegt direkt an der Hauptstraße, gegenüber vom Turtle Beach und recht nah zum Instagram Hotspot, dem Coconut Tree Hill. Den Hauptstrand Mirissa Beach habe ich tatsächlich nur zweimal besucht, einmal am ersten Tag, als ich noch nichts vom Turtle Beach wusste und zum Jahreswechsel. Ich kann nur sagen, viel zu viele Menschen, viel zu viele Bars und Cafes und das Schlimmste, der Strand befindet sich direkt an der Straße. Um den Jahreswechsel zu feiern hat es sich jedoch gelohnt den Strand zu besuchen, denn es war einfach nur eine riesige Party mit sämtlichen „Dancefloors“, mit Sand zwischen den Zehen und Salzwasser in den Haaren.

Aber wieder zurück zum Camp. Es ist wirklich richtig gemütlich und familär aufgezogen worden. Ein gemütliches Cafe und eine richtig coole Bar laden zum entspannen ein. Zusätzlich gibt es super viele Hängematten, einem ruhigen Pool und das Yoga Shala, direkt im Dschungle. Die Atmosphäre ist dort richtig schön und nicht ohne Grund bleiben die Campteilnehmer gerne mal länger als zwei Wochen im Camp. Das gemeinsame Frühstück und Abendessen, haben die Gruppe von Tag zu Tag immer mehr zusammen geschweißt und so hatte man ganz schnell das Gefühl, eine kleine Campfamilie zu sein.

Mein Bauchgefühl wollte jedoch nicht verschwinden...

Alles im allen war es wirklich eine ganz tolle Zeit und es war auch in keinster Weise so, dass ich schlecht behandelt worde. Die anderen beiden Yogalehrerinnen hatten mich auch zu einer super interessanten Cacao Zereomie zum Jahreswechsel eingeladen und ich bekam auch super schnell das Gefühl dazu zu gehören. Ich verbrachte viel Zeit im Yoga Shala, bin einfach jeden Tag ins Meer gesprungen, bin mit mehreren Schildkröten geschwommen und ich habe sämtliche Lokalitäten in Mirissa ausprobieren können. So hatte ich mir arbeiten im Paradies vorgestellt. Nachdem jedoch die anderen beiden Yogalehrerinnen angekündigt hatten das Camp zu verlassen, musste ich einfach mal nachfragen und Klartext reden. Es stellte sich heraus, dass der Campleiter einfach viel zu viel von uns verlangte. Viel zu viele Yogastunden, die wir zu dritt gar nicht stemmen konnten. Die Tatsache, dass das Camp kurz davor war zwei von drei Yogalehrern zu verlieren, hatte ihn kaum interessiert, stattdessen machte er bereits Werbung für Stunden, die ich alleine hätte niemals stemmen können. Tatsächlich ist das alles gar nicht so einfach zu beschreiben und ich mag hier auch gar nicht so sehr ins Detail gehen, was mir jedoch klar wurde, dass sich mein Bauchgefühl einfach nur bestätigt hatte. Also entschloss ich mich auch kurzerhand dazu, das Camp zu verlassen. Meine Entscheidung wurde dann sogar noch verstärkt, nachdem ein positiver PCR-Test und mehrere weitere positive Schnelltests unter den Tisch gekehrt worden, sodass das Camp nicht geschlossen werden musste. Ne, ne, ne, dass war mir alles nicht mehr geheuer und somit verlies ich das Camp schon nach 1 ½ Wochen.

Wenn man wieder nach Hause kommt...

Vom Anfang an in Mirissa, sehnte ich mich wieder nach einem ruhigen Ort. Weniger Touristen, keine Hauptverkehrsstraße und nach Menschen, bei denen ich mich einfach wohl fühlte. Also fiel mir die Entscheidung, für meinen nächsten Aufenthalt überhaupt nicht schwer. „Back to the roots“, auf nach Tangalle!!!

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Magnus

    Välkommen tillbaka!

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