Ella

Ella, eine Stadt zum verlieben. Vor knapp vier Jahren hatte ich schon mal die Möglichkeit Ella zu besuchen und damals hatte ich mich sofort in diese Stadt verliebt. Frisches Obst, Affen als Nachbarn, unglaublich freundliche Menschen und eine wunderschöne Berglandschaft. Doch eine weitere Reise nach Ella stand aktuell nicht mehr auf meinem Reiseplan. Da sich aber Pläne ändern können, hat mich das Schicksal doch wieder hierher getrieben und ich bin sehr glücklich, dass es so gekommen ist.

Die 45minütige Anreise von Badulla mit dem Taxi hat mich knapp 13€ gekostet und da meine Unterkunft etwas abgelegen von der Hauptstraße liegt, bin ich ganz froh, dass mich das Taxi mit Sack und Pack bis kurz vor die Tür bringen konnte. Mein neuer Gastvater hat mich sofort mit Tee und Snacks begrüßt. Die Gastfreundschaft in Sri Lanka ist bisher einfach nur toll!
Kurz darauf musste ich erstmal einen Punkt meiner to do Liste abarbeiten – Simkarte besorgen. Gar kein Problem in Ella, denn für ca. 3€ konnte ich mir eine Mobitelkarte im Supermarkt kaufen, die sogar 5GB Datenvolumen mitbrachte und das mobile Netz ist besser als gedacht. Im veganen Rainbow Cafe, direkt auf der Hauptstraße, hab ich es mir danach erstmal gemütlich gemacht, um einfach erstmal anzukommen und das „Stadtleben“ in Ella zu beobachten. Den Abend verbrachte ich dann mit zwei neu gewonnenen Freunden aus Israel im Ice Cube Cafe. Die Plattform Workaway ist nicht nur perfekt, um einen Job zu finden, sie eignet sich auch super für ein meet up neuer Bekanntschaften und so bin ich auf Rona und ihren Freund gestoßen.

Ella Rock

Eine der berühmtesten Wanderrouten in Ella ist der Aufstieg zum Ella Rock. Der knapp 5km lange Rundweg kann bis zu 5 Stunden in Anspruch nehmen, aber es lohnt sich. Ich bin mit meinen neuen Travelbuddies ganz früh morgens gestartet, sodass wir oben am Aussichtspunkt nicht der prallen Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Mit 2 Liter Wasser und einem dick gefüllten Lunchpaket ging es los. Der Ella Rock Trail startet am Bahnhof Ella. Von dort aus läuft man (Richtung Kithaella) knapp 30min über die Bahnschienen. Am Anfang doch ein sehr merkwürdiges Gefühl, aber der Weg über die Bahnschienen ist in Sri Lanka ein gängiger Weg. Es ist oft kürzer und viele Einheimische wohnen auch direkt neben den Bahngleisen.

Good to know: Ich habe oft von Einheimischen gelesen, die einen auf die falsche Route schicken, um für Verwirrung zu Sorgen, sodass auf ein zu bezahlender Guide zurückgegriffen werden muss. Also gut auf passen und sich ggf vorher den Weg einmal anschauen. Wir sind auch einmal angesprochen worden, dass wir eine Abkürzung nehmen könnten. Haben wir natürlich nicht gemacht!

Nachdem wir die Bahnstation Kithaella passiert hatten, führte, nach ein paar Minuten, ein kleiner Weg links rein. Dort haben wir die Mündung eines Wasserfalls überquert und sind von dort aus weiter durch unzählige Teeplantagen gelaufen. Nach knapp einer Stunde fängt es langsam an sportlich zu werden. Der Weg wird steiler und plötzlich befindet man sich mitten im Dschungel. Da der Wanderweg an manchen Stellen nicht unbedingt nach einem Wanderweg aussieht, haben wir regelmäßig Google Maps genutzt. Ich hatte vorab den Ella Rock Trail eingestellt, sodass wir problemlos los laufen konnten. Im laufe der Wanderungen konnten wir schon einen Blick auf die atemberaubende Landschaft werfen, wir konnten so schon erahnen, was uns am Aussichtspunkt erwarten würde. Und wir hatten Recht, wir wurden nicht enttäuscht. Nach knapp 2 Stunden Aufstieg hatten wir den Ella Rock Aussichtspunkt erreicht! Wow! Einfach nur atemberaubend.

Good to know: Es gibt noch einen weiteren Aussichtspunkt, der knapp 600m vom eigentlichen Punkt entfernt liegt. Unbedingt machen, denn von dort aus ist die Aussicht um einiges schöner.

Nach einer Pause ging es dann so langsam wieder bergab. Gutes Schuhwerk ist hier wirklich das A und O. Und trotz guter Schuhe bin ich leider einmal umgeknickt und auf mein Knie gefallen. Aber zum Glück ist nichts schlimmeres passiert. Wir haben für den Rundweg, inkl. Pause, 5 Stunden benöigt und wir waren pünktlich zur Mittagshitze wieder zu Hause.

Nine Arches Bridge

Ein weiterer sehr beliebter Hotspot ist die Nine Arches Bridge. Eine wirklich sehr schöne und idyllisch gelegene Brücke, die leider aber auch ein Touristenmagnet darstellt und sie eher selten nicht überlaufen vorzufinden ist.

Ich habe oft gelesen, dass die Brücke gut zu Fuß zu erreichen ist, würde aber behaupten, dass das davon abhängt, von wo man startet. Von der Hauptstraße aus sind es knapp 3km. Da ich am Morgen die Ella Rock Wanderung gemacht hatte, hatte ich mich diesmal aber für ein Tuk Tuk entschieden, welches mich knapp 2,50€ gekostet hat. Das Tuk Tuk hat mich recht nah an der Brücke raus gelassen, sodass ich nur noch knapp 5min zu Fuß runterlaufen musste.
Good to know: lieber keine Birkenstocks / Sandalen tragen!
Es gibt aber auch die Möglichkeit am Bahnhof Ella zu starten (Richtung Demodara) und ca 30min über die Schienen zu laufen. Oder man nutzt den Weg über die Passara Road, wenn eine Wanderung zum Little Adams Peak mit der Brücke verbunden werden möchte.

Auf dem Weg zur Brücke, sollte man ggf die Uhrzeit im Auge behalten und genau dann die Brücke besuchen, wenn ein Zug sie passiert. Der Zug fährt ca. 10mal am Tag über die Brücke und ich habe so viele verschiedene Zeitpläne im Internet gefunden, dass ich hier nicht wirklich sagen kann, wann der Zug fährt. Am besten fragt man wohl einen Einheimischen, aber auch darauf kann man sich nicht immer verlassen. Die wohl beliebteste Zeit ist ca. 12Uhr mittags, da sind dann aber auch die meisten Touristen vor Ort.

Unterkunft

Ich habe mich für das Ella Infinity View Hostel entschieden. Das liegt auf der Waterfall Road und so wie es die Straße schon sagt, hat man an diversen Stellen eine tolle Sicht auf einen Wasserfall, den ich Nachts auch hören kann. Meine Gastfamilie ist super freundlich und hilfsbereit und das Frühstück, für ca. 3€, ist so umfangreich, dass ich die Hälfte davon fürs Mittagessen aufheben kann. Ich habe sogar für die Wanderung zum Ella Rock ein Lunchpaket bekommen, sodass ich mehr als ausreichend ausgestattet war.

Good to know: die frechen Nachbarn (Affen) klauen gerne unbeobachtes Essen.

Ein weiterer Pluspunkt für die Unterkunft – die tolle Aussicht von meiner Terasse aus und die Möglichkeit den Sonnenaufgang zu genießen.

Wenn es am schönsten ist, soll man weiterziehen, also packe ich meinen Rucksack und springe in den nächsten Bus Richtung Süden. Was wird wohl mein nächstes Ziel sein? Eins kann ich aber schon verraten, es wird tierisch werden!

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