Gliederung
Nach einer anstrengenden Phase der Abschlussprüfung brauchte ich für Körper und Seele eine dicke Brise Erholung und nach wirklich kurzer Überlegung war klar, wohin mich das Flugzeug für eine Woche bringen sollte. Auf die Blumeninsel Madeira. Dazu kam, dass meine Abschlussprüfung auf den besten Reisemonat für Madeira fiel, nämlich Mai und so kam es eigentlich zu keiner Diskussion. Also buchte ich mit meinem stetigen Reisebegleiter, meinem Freund, eine Woche Funchal.
Hotel Quinta Mirabella
Als Reiseempfehlung legte uns das Reisebüro das kleine fünf Sterne Hotel Quinta Mirabella ans Herz und es stellte sich wirklich als eine tolle Empfehlung heraus. Eigentlich war unser Reiseplan ein perfekt gelegenes Hotel zu buchen, welches direkt zum Wandern einlädt, aber dies war leider mit diesem Hotel nicht der Fall. Das Quinta Mirabella liegt zwar wirklich sehr hoch in den Bergen, ca. 15 Autominuten vom Stadtzentrum entfernt, dennoch ist es von geeigneten Wanderwegen deutlich weit entfernt. Auch wenn wir es uns etwas anders vorgestellt hatten, hatten wir uns schnell damit abgefunden, denn das war wirklich das einzige Manko an unserem Hotel. Mit ca. 30 Zimmern bietet es nämlich eine unfassbar ruhige und erholsame Atmosphäre und punktet mit dem traumhaften Hafen- und Stadtausblick vom Pool aus. Das Poolblick-Zimmer, welches uns auch noch einen tollen Blick auf den Hafen bescherte, kam noch auf unsere Begeisterung oben drauf. Wer Animation am Pool mag wäre hier definitiv fehl am Platz, denn an unseren Pooltagen waren wir jedes Mal bis 16 Uhr komplett alleine und konnten somit mehr als entspannen.
Für ein bisschen Action sorgten aber die bekannten Schlittenfahrer aus Monte, die mit ihren Holzschlitten, auch ohne Schnee, die Straße runter schossen. Diese konnten wir super von der Poolterrasse aus beobachten, denn der Schlittenweg führte direkt an unserem Hotel vorbei und endete keine 100m von uns entfernt.
Hotelessen
Natürlich konnte das Hotel noch mehr punkten, wie z.B. mit dem Essen! Das Frühstück war wirklich sehr ausgiebig bestückt und es wurde jeden Morgen frisches regionales Obst aufgetischt. Maracujas, wie ich sie liebe! Wer, wie wir, mittags einfach mal nur am Pool liegen mag, kann sich für den kleinen Hunger ein leckeres Baguette inkl. selbstgemachten Pommes für ca. 12€ bestellen. Ein voll und ganz ausreichendes Essen, wovon sogar zwei Leute satt werden und für den kleinen alkoholischen Durst wurde jeden Tag ein anderer „Cocktail of the Day“ angeboten. Zwei Cocktails für 7€ und die Cocktails waren wirklich sehr lecker und definitiv alkoholhaltig. Trotz unserer Buchung, welche nur das Frühstück beinhaltete, aßen wir jeden Abend im Hotel und waren jedes Mal sehr zu Frieden. Die Preise wichen nämlich auch nicht von Restaurants außerhalb ab und das wirklich sehr freundliche und witzige Personal sorgte für eine schöne Atmosphäre. Der einzige Nachteil, das Trinken. Nicht, dass man im Hotel nichts bekommen hat, aber der Preis von 4€ / 0,75L Wasserflasche war dann doch sehr happig. Aber in dem kleinem Supermarkt, welcher ca. 15 oder mehr Gehminuten vom Hotel entfernt lag, gibt es ausreichend Wasser zu kaufen! Der Weg dorthin und vor allem der Weg wieder zurück scheint auf dem ersten Blick nicht so schlimm, aber der hat es wirklich in sich, denn wenn die Straßen eine 45° Steigung aufweisen, ist der Rückweg kein einfacher Spaziergang und mit 7-8L Wasser im Rucksack auch nicht weniger anstrengend.
Jetzt kommt bestimmt die Frage auf, warum wir nicht mit einem Mietwagen einkaufen waren? Ganz einfach, wir hatten einfach keinen. Wie ich am Anfang schon berichtete, hatten wir uns die Gegend rund ums Hotel anders vorgestellt. Auch ein Besuch der Hauptstadt stellte sich etwas schwieriger heraus, aber zum Glück gab es von Montag bis Freitag einen kostenlosen Shuttlebus vom Hotel. Dieser fuhr zum Stadtzentrum und wieder zurück zum Hotel, was für autolose Touristen eine super günstige Alternative ist. Natürlich ist das Stadtzentrum auch fußläufig zu erreichen gewesen und der Hinweg mag ggf. noch einfach sein, aber wer beim Einkaufen im Supermarkt schon fix und fertig ist, sollte sich zweimal überlegen, ob er ca. 3km steil aufwärts zum Hotel spazieren gehen möchte!
Jardim Botanico
Nach den ersten entspannten Tagen am Pool wollten wir auch endlich mal was von der schönen Blumeninsel sehen. Somit entschieden wir uns als erstes für den Besuch des Jardim Botanico. Der botanische Garten von Funchal befindet sich ca. 3km vom Stadtzentrum entfernt, was ungefähr 15 Minuten mit dem Taxi von unserem Hotel entfernt lag und ca. 12€ kostete. Wir entschieden uns für den Eingang von insgesamt zwei, welcher nicht an der Seilbahn lag, da wir erst am Ende zur Seilbahn wollten.
In dem botanischen Garten kann für ca. 6€ Eintritt die Vielfalt und Schönheit von Pflanzen, die Madeira zu bieten hat, betrachtet werden und das kleine Naturkundemuseum direkt am Eingang des Parks macht auch einen netten Eindruck. Zudem beinhaltet der Garten eine kleine Caféterrasse, die bei gutem Wetter natürlich sehr gut besucht ist, aber für eine kleine Stärkung und den tollen Ausblick auf Funchal lohnt es sich auf einen freien Platz zu warten. Nicht weit entfernt von der Caféterrasse befindet sich dann auch die Seilbahn, welche einen für ca. 8€ nach Monte führt.
Monte
Oben angekommen erwartet einen wieder mal ein großartiger Ausblick auf die Stadt und den Hafen. Monte kann übrigens über zwei Seilbahnen erreicht werden, einmal die Seilbahn die wir nutzten und eine Seilbahn die von ganz unten im Stadtzentrum startet und direkt neben dieser Seilbahn befindet sich ein weiterer toller botanischer Garten, der Jardim Tropical Palace, welcher für ca. 13€ zu erkunden ist. Dieser bietet eine zahlreiche Vielfalt an Bäumen und Pflanzen, sowie mehrere Kunstwerke, Buddhafiguren und einen schönen Schwanenteich.
Câmara de Lobos
So richtig Funchal hatten wir in den ersten Tagen nicht erleben können, also nutzten wir für den nächsten Tag den kostenlosen Shuttle runter ins Stadtzentrum. Der Fahrer sammelt einen dann 7h später an derselben Stelle auch wieder ein. Nun hieß es Sightseeing in Funchal und wir marschierten erstmal schnurstracks runter zur Uferpromenade und spazierten vorbei an unzähligen kleinen Geschäften und Cafés. Vor Ort entdeckten wir mehrere kleine Infostände für den Yellowbus und da wir über diesen schon bereits im Hotel Informationen erhalten hatten, führte uns unser Weg natürlich direkt dorthin. Der Yellowbus ist mit einem Hop On Hop Off Bus zu vergleichen, aber aufgepasst, denn in Funchal gibt es den Hop On Hop Off Bus auch noch. Bei dem Yellowbus gibt es verschiedene Busrouten, die ganz Funchal, sowie die Umgebung Funchals abklappern. Das war für uns wirklich sehr interessant, da wir gerne sehr viel in kurzer Zeit sehen wollten. Somit hatten wir uns auch recht schnell für das 48h-Ticket für 20€ / Person entschieden, welches die drei Routen „Cabo Girão Tour“, „Câmara de Lobos Tour“, sowie „Funchal Tour“ beinhaltete.
Recht schnell war uns auch klar, dass wir den Tag gerne für die „Cabo Girão Tour“ nutzen möchten. Somit saßen wir auch schon im Bus Richtung Câmara de Lobos. Câmara de Lobos ist ein kleines Hafen- und Fischviertel, von wo man weiter zur Cabo Girão fahren kann. Die schmale Bucht ist aber auch definitiv sehr sehenswert, denn sie präsentiert sich pittoresk durch ihre buntbemalten Fischerboote und zahlreichen Fotomotiven. Zum Entspannen und Sonnenbaden laden die zahlreichen Kneipen und Bars am Hafen ein, dort überbrückten wir auch unsere Wartezeit für die nächste Bustour.
Cabo Girão
Weiter zum Cabo Girão fuhr der Bus sehr enge Serpentinen entlang, was nicht nur eine tolle Aussicht bietet, sondern auch ein bisschen Nervenkitzel mit sich bringt. Der Cabo Girão wirbt sehr mit seiner Glasplatte des Skywalks, aber dort oben angekommen, lag ein bisschen Enttäuschung in meinen Augen, denn die Glasplatte war gerade mal 3 bis 4m lang und leider überfüllt von Touristen. Aber für den Ausblick bis ins 13km entfernte Funchal lohnt es sich allemal und für alle, die keine Höhenangst haben, ist der atemberaubende Blick in die 580m Tiefe wirklich beeindruckend. Unten an der Küste ist sogar gut die Anbaufläche des regionalen Obst und Gemüse zu erkennen.
Praia Formosa
Funchal ist wirklich eine tolle Stadt, aber leider bietet sie eher nicht so schöne Bademöglichkeiten, da Funchal keinen weißen Badestrand besitzt. Aber das hindert die Badegäste nicht ins Wasser zu gehen, denn am westlichen Ende der Hauptstadt Funchals liegt die Praia Formosa. Dieses Örtchen bietet dem Besucher einen großen Kiesel- und Steinstrand. Bei gutem Wetter ist dieser Strandabschnitt sogar sehr gut besucht, aber nicht nur wegen der Sonne und dem Meer, sondern auch wegen der vielen Sportmöglichkeiten, wie z.B. das Paragliding.
Für den kurzen Besuch des Praias Formosa nutzten wir ebenfalls den Yellowbus und konnten sogar noch einen kleinen Abstecher zum großen Einkaufszentrum „Fórum Madeira“ machen. Dieses hebt sich durch seinen Baustil mit verschiedenen Ebenen, die auf einem offenen Platz enden, deutlich von anderen Shoppingcentern hervor. Zu dem befinden sich große Grünflächen auf dem Dach, welche eine Panoramaaussicht auf den Atlantik bieten. Was will man mehr?
Blumenfest
Wieder zurück im Stadtzentrum waren wir auf einmal umgeben von unzähligen Menschen, Blumen und Musik. Wie bereits am Anfang erwähnt, ist der Monat Mai der beste Reisemonat für Madeira. Weswegen? Wegen des Blumenfestes in Funchal, welches dieses Jahr auf dem Zeitraum des 02.05. bis zum 19.05.2019 fiel. Das Blumenfest gehört mittlerweile zu den beliebtesten Veranstaltungen auf Madeira und zieht jedes Jahr unzählige Besucher an. Unser Madeiraaufenthalt fiel zwar genau auf diese Zeit, doch leider konnten wir die Zeremonie der „Mauer der Hoffnung“, sowie den großen Blumenkorso nicht miterleben, da diese eher auf Anfang und nicht Mitte Mai fielen. Aber dennoch schlenderten wir an wunderschön geschmückten Festbuden vorbei, naschten unzählige nationale Leckereien und beobachteten die kleineren Veranstaltungen im Stadtzentrum. Somit hatten wir zwar nicht das volle Festivalprogramm, aber waren dennoch überwältigt.
Fazit
Die eine Woche Urlaub in Funchal verging leider wie im Flug, aber es hat sich wirklich sehr gelohnt und es steht fest, dass wir definitiv nochmal wieder kommen werden. Sogar das Hotel würden wir ein weiteres Mal buchen, jedoch empfiehlt sich dann hier ein Mietwagen.
Wir hatten die ganzen sieben Tage Temperaturen von 26°C und keinen einzigen Regentag. Ein rund um perfekt gelungener Urlaub. Das einzige was man nicht vergessen darf wenn man nach Madeira fliegt, es kann immer passieren, dass man entweder nicht landen oder abfliegen kann. Die Landebahn auf Madeira ist nämlich sehr kurz und sehr wetterabhängig. Demnach kann es schon bei leichtestem Wind dazu kommen, dass man nicht nach Hause kommt. Wir hatten Gott sei Dank das Glück, dass bei uns alles reibungslos funktioniert hat, aber wenn wir ein/zwei Tage früher nach Hause geflogen wären, hätte es schon Probleme gegeben. Also hab immer einen extra Urlaubstag im Gepäck.
Weitere Anregungen
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Beitrag die schöne Blumeninsel schmackhaft machen konnte und du schon auf dem Weg zum Reisebüro bist.
Wenn jetzt trotzdem noch Fragen unbeantwortet geblieben sind, dann schreibe mir gerne eine Email oder einen Kommentar. Für deinen nächsten Aufenthalt habe ich dir Funchal und Umgebung einmal kurz und knapp zusammengefasst und sinnvolle Tipps niedergeschrieben, sodass du alle wichtigen Information auf einem Blick hast.