Nach meiner fünftägigen Wanderung im Himalaya, hatte ich mich dazu entschieden, noch eine Weile in Pokhara zu bleiben und zu entspannen. Ich bin vorerst auch zu dem Hotel zurückgekehrt, in dem ich vor meiner Wanderung schon gewesen bin, da ich dort eh mein Gepäck untergestellt hatte. Ich kann das Hotel Green Peace Lodge aber auch sehr empfehlen. Es liegt etwas höher gelegen, abseits von der Hauptstraße, weswegen man aber auch eine super Aussicht auf den Phewa See und die Berge hat.

Da ich mich zu diesem Zeitpunkt auch schon dazu entschieden hatte, dass ich Ende des Monats weiter nach Indonesien fliegen würde, hatte ich also noch zwei weitere Wochen im Land und diese wollte ich vorerst in Pokhara verbringen.

Nur wie kann man sich die Zeit in Pokhara am besten vertreiben?

World Peace Stupa

Die Wanderung zur World Peace Stupa war bereits meine Hausaufgabe vor meiner Wanderung, als kleine Akklimatisierung für den Mardi Himal. Die Stupa befindet sich auf der anderen Seite des Sees, auf dem Anadu Hill. Um dort hoch zu wandern, muss man mit einem Boot auf die andere Seite des Sees fahren. Einmal angekommen, dauert es ca 45 Minuten, bis man oben angekommen ist. Die kurze Wanderung ist absolut lohnenswert, denn der Ausblick auf den Phewa See und dem Himalaya ist einfach nur wunderschön.

Devis Falls

Wenn man möchte, kann man natürlich den selben Weg wieder zurück wandern, jedoch bin ich einen anderen Weg gelaufen, sodass ich die Devis Falls passiert habe.

Naja, definitiv nicht das, was ich mir unter einem Wasserfall vorgestellt habe. Eine Attraktion, die ich nicht empfehlen kann. Zudem ist der Wasserfall abgesperrt, da dieser Ort verhäuft zu Selbstmord verführte. Viele Nepalis und auch Touristen sprangen in die Schlucht des Wasserfalls. Des Weiteren hat der Wasserfall auch durch eine Tragödie zu seinem Namen gefunden. Es besagt, dass die Ehefrau eines schweizer Pärchens Namens Devis, vom Phewa See zum Wasserfall getrieben wurde und dort tödlich verunglückte.

Holi - Festival of colors or Fagu Purnima

Als ich mich auf dem Weg nach Nepal machte, hatte ich eins definitiv nicht auf dem Schirm, das Holi Festival. Ich kann gar nicht mehr genau sagen, wer mir davon erzählt hat, aber als ich herausgefunden hatte, dass ich genau zum Holi in Pokhara sein würde, konnte ich es kaum erwarten. Ich hatte tatsächlich schon das Holi Festival in Deutschland mitgemacht und war demnach super gespannt, wie es wohl in einem hinduistisch geprägten Land sein würde. Naja, Deutschland ist dem Original doch recht nah gekommen.

Ursprünglich wird das Holi gefeiert, um den Frühling willkommen zu heißen. Zudem werden unter anderem ayurvedische Farben verwendet, um Menschen von Krankheiten zu heilen, die zwischen Winter und Frühling verhäuft vorkommen.

In der Realität sieht es etwas anders aus. 😀 In Pokhara wird das Holi mit einer Parade eingeleitet. Vorne weg befindet sich eine kleine Band und Tanzgruppe, die mit nepalesischer Musik die Stimmung aufheizt. Hinten weg sieht man dann ganz viele Touristen und ein paar wenige Nepalesen mit weißen T-shirts, die sich gegenseitig mit Farbpulver bewerfen. Die Kids am Straßenrand sorgen dafür, dass man noch eine Abkühlung bekommt, in dem sie die Parade mit Wasserballons bewerfen. Die Parade endet im Stadtzentrum, in dem eine Bühne auf die Menschenmasse wartet. Dort wird dann, ganz unerwartet, auf House und Techno Musik gewechselt, sowie auf mehrere Live Bands, die hauptsächlich Rockmusik spielen. Ein Festival eben. Definitiv einer meiner besten Tage in Pokhara. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und man trifft auf so viele nette Menschen. Wer nach Nepal reist, sollte auf jeden Fall den Frühling nutzen, um das Holi einmal mit zu erleben.

Was gibt es sonst in Pokhara zu tun?

Die meiste Zeit meines Aufenthalts in Pokhara, habe ich mit Kaffee trinken verbracht. Die beste und einfachste Art Menschen kennen zu lernen, ist nun mal in einem Cafe und wenn man dann noch guten Kaffee findet, wieso nicht?

Meine Lieblingscafés und -restaurants

Vegan Way – Wer einen kleinen Abstecher in die Hippiewelt machen möchte, der befindet sich hier absolut richtig. Wirklich gutes, veganes Essen, guter Kaffee, Yoga und wer die Atmosphäre ausnutzen möchte, um hier einen Joint zu rauchen, wird hier definitiv sehr schnell Anklang finden.

Juicery Bar – Nicht weit weg vom Vegan Way befindet sich ein weiterer Hotspot für Touristen. Auch hier kann man Stunden verbringen. Man ist einfach direkt am See mit wirklich gutem Essen und abendlicher Livemusik. 
Auf Empfehlung meiner schweizer Freunde, haben wir auch schöne Abende in der French Creperie mit einem Raclette, sowie im Roadhouse mit eine leckeren Pizza verbracht.

Nach ein paar Tagen im Hotel Green Lodge Peace, hatte ich mich jedoch dazu entschieden, das Hotel zu wechseln. Nicht, weil ich mich nicht mehr wohlfühlte, ich brauchte einfach nur einen Szenenwechsel und hatte mich dann für das Middle Path & Spa entschieden. Da sich das Hotel am anderen Ende des Sees befand, habe ich währenddessen natürlich andere Spots gefunden:

Café Camellia – Direkt neben meinem Hotel bin ich auf ein wirklich süßes Café gestoßen, in dem ich nicht nur einmal den ganzen Vormittag verbracht habe.

The Kabab King – Neben dem Vegan Way habe ich am häufigsten im Kabab King gegessen.  Fans von indischer Küche werden dieses Ort definitiv lieben. Nicht nur lecker, sondern auch super günstig.

Sonstiges

Natürlich gibt es in Pokhara auch noch anderes zu erleben als Kaffee und gutes Essen. Was oft empfohlen wird, ich jedoch nicht gemacht habe, ist einmal die Wanderung zum Aussichtspunkt Sarangkot, sowie Paragliding über den Phewa See. Demnach kann man also wirklich eine lange Zeit in Pokhara verbringen. 

Es kommt mal wieder anders als gedacht...

Ganz nach dem Motto “Pläne sind doof”, weil sie sich eh immer wieder ändern, hatte ich mich spontan dazu entschlossen Pokhara doch zu verlassen. Ein Freund kam nämlich auf die Idee, einen Zwischenstopp in Bandipur zu machen, bevor er seinen Flug bekommen musste und fragte mich, ob ich ihn nicht begleiten mag. Und da es sich sich so langsam bei mir eingebürgert hatte, dass ich mich kaum noch um Recherche bemühte und mich von außen berieseln lassen mochte, hatte ich nicht lange über meine Antwort nachgedacht und ein paar Tage später machten Jan und ich uns auch schon auf dem Weg nach Bandipur – zum versteckten Juwel Nepals.

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