Nach fast drei Monaten in Sri Lanka wurde es Zeit für einen Szenenwechsel und um ganz ehrlich zu sein, hatte ich Nepal so gar nicht auf dem Schirm. Nachdem ich aber so viele Menschen in den letzten Wochen getroffen hatte, die entweder total schwärmend aus Nepal kamen oder total aufgeregt auf dem Weg nach Nepal waren, dachte ich mir “Okay, wieso eigentlich nicht?” Das Gute an meiner Reise, dass ich einfach noch nichts geplant habe und einfach frei in jeder Entscheidung sein kann. Somit buchte ich recht schnell und unkompliziert mein Flugticket, buchte die erste Unterkunft und um ein Visum musste ich mich erst in Nepal kümmern. Das Nepal mich aber auch sehr schnell auf die Probe stellen würde, hatte ich zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht erwartet!

Meine ersten Erfahrungen in Nepal

Laut meiner Recherche für Nepal hieß es, dass man am Flughafen in Nepal ein Visa on arrival beantragen kann. Meine Freunde aus der Schweiz, welche eine Woche vor mir aus Sri Lanka nach Nepal gereist sind, hatten dies auch bestätigt und hatten auch keine Probleme am Flughafen. Bei mir war es natürlich etwas anders. Die Dame am Flughafenschalter wollte mich nicht durchlassen. Das System sagte ganz klar, dass ich ein Visum brauche und sie könnte mich nicht durchlassen. Dadurch, dass mehrere Passagiere vor mir auch schon Schwierigkeiten hatten, lief mir eh schon die Zeit davon und die Diskussion konnte ich zu dem Zeitpunkt wirklich nicht gebrauchen. Nach langem hin und her hat die Dame mich dann doch durchgelassen und somit erreichte ich, als letzte Passagierin das Flugzeug! Nervenkitzel hoch 10 und das am frühen Morgen. Es konnte also nur noch besser werden.

In Nepal selbst verlief zum Glück alles ganz reibungslos. Es dauerte zwar Stunden, bis ich endlich den Flughafen verlassen konnte, doch das war mir dann auch egal, schließlich war ich angekommen! In der Empfangshalle traf ich auch eine deutsche Frau, die dieselben Probleme mit dem Visum hatte. Sie hatte jedoch nicht so viel Glück, denn sie wollte bereits 3 Tage vorher schon nach Nepal gereist sein und die Dame am Schalter hatte sie durch gewunken, sondern wieder zurück geschickt. Das hieß jedoch für die junge Frau Flug umbuchen, neuer PCR Test, Unterkunft buchen und 3 Tage später wieder hoffen, dass sie diesmal ins Flugzeug steigen darf! Diesmal klappte für uns beide jedoch alles. Visa on arrival war gar kein Problem, Sim Karte am Flughafen wurde sehr schnell gefunden und das Taxi nach Thamel, Kathmandu konnten wir beide uns dann auch noch teilen.

Und dann kam ich auch so langsam an

Meine Unterkunft, mitten im Touristen Bezirk Thamel hatte eine Dachterrasse, die ich sofort bei meiner Ankunft aufsuchen musste und da realisierte ich erstmal wo ich überhaupt war – Nepal! Ein Szenenwechsel schlechthin. 15°C kälter, Großstadt und inmitten von Bergen. Einfach nur toll. Ich war glücklich mich für Nepal entschieden zu haben und natürlich, das nächste was ich aufsuchte, ein Café zum verweilen. Keine 5min zu Fuß von meiner Unterkunft habe ich dann auch das Rise & Grind gefunden, mit Empfehlung meiner schweizer Freunde Tobi und Fran. Habe mich dann auch sofort in dieses Café verliebt.
Nach meinen ersten Stunden in Kathmandu, einem Stadtbummel mit erfolgreichem Ponchokauf und mehreren Café- und Restaurantbesuchen, war ich guter Dinge. Da machte es mir sogar gar nichts aus, dass ich anscheinend nur kaltes Wasser beim duschen hatte.

Doch manchmal kommt es eben doch anders als erwartet

Den zweiten Abend hatte ich das Glück, dass ich einen Freund einer Freundin aus Leipzig in Kathmandu getroffen habe und mit ihm und ein paar seiner Freunde den Abend in der Stadt verbringen konnte. Wir haben uns sogar den Durbar Square bei Nacht anschauen können. Der Königspalast und UNESCO-Weltkulturerbe, welches leider durch ein Erdbeben sehr zerstört wurde. Eigentlich muss man hierfür auch um die 1000 NRP (7€) Eintritt bezahlen, da wir jedoch zur späten Stunde hin sind, war der Ticketschalter zu und wir konnten so durch. Ein Local, der mit dabei war, hatte uns auch mehrere kleine Streetfoodbuden gezeigt und brachte uns zum bekanntesten Yomari Platz der Stadt. Yomaris sind eine nepalesische Nachspeise. Eine Teigtasche mit einer Joghurt/Milchfüllung, super lecker! Aaaaaaber, nicht gut für meinen Magen. Das wird wohl das erste und letzte Mal gewesen sein, dass ich Yomaris gegessen habe, denn danach lag ich für mehrere Tage mit einer Lebensmittelvergiftung im Bett! Willkommen in Nepal! 😀

Ich hatte jedoch das Glück, dass es mir wirklich nur einen Tag so richtig, richtig schlecht ging. Die anderen zwei Tage konnte ich mich zumindestens so aufraffen, dass ich jeden Tag noch einen Tempel besuchen konnte und auch meine Weiterfahrt nach Pokhara organisieren konnte. Zudem haben sich die Hotelbesitzer auch sehr lieb um mich gekümmert und mir Essen und Tee aufs Zimmer gebracht. Und am Ende habe ich sogar herausgefunden, wie man heißes Wasser zum duschen bekommt. Es ist wohl normal, dass man das Wasser (sogar nicht verschwenderisch) 5 – 10 min vorher laufen lassen muss, bis es schlussendlich sehr warm wird.

Was man in Kathmandu machen sollte

Auch, wenn ich Kathmandu nicht zu 100% erleben konnte, wie ich es mir vorgestellt hatte, kann ich dennoch ein paar Sehenswürdigkeiten empfehlen.

Garden of Dream

Ein kleiner, grüner Fleck inmitten von Kathmandu. Eine Art botanischer Garten, der auch gerne als “Love Garden” bezeichnet wird, weil sich hier sehr viele Pärchen tummeln. Nichtsdestotrotz, für 400 NRP (ca.3€) Eintritt kann man sich ein wenig dem Straßentrubel entziehen.

Swayambunath Tempel (Affentempel)

Ein Tempel auf einem Hügel, der dir eine unglaublich schöne Aussicht auf die Stadt liefert. (Eintritt – 200 NRP (ca. 1,50 €)) Wenn man dort ist, versteht man auch den Namen “Affentemepl”, denn schon am Anfang der Stufen tummeln sich unzählig viele Affen, die eigentlich nur darauf aus sind, ganz viel Futter zu ergattern und da wird auch nicht davor halt gemacht, wenn sich Essen in einem Rucksack befindet. Denn auch da kommen die Affen ganz locker dran. Am besten einfach nichts essbares mit nehmen.

Boudanath Stupa

Die wohl größte Stupa der Welt, zumindestens laut des Flyers (Eintritt – 400 NRP (ca. 2,50 €)). Sehr beeindruckend! Und die vielen Café, rund um die Stupa, laden mit ihren Dachterrassen zu einem leckeren Snack ein. Das hab ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen.

Pashupinath Hindu Tempel

Der wichtigste und größte Shiva Tempel (Eintritt – 1000 NRP (ca. 7€)).
Sehr beeindruckend und da ich ein Tag nach dem Shivatag dort war, waren noch sehr viele Yogis vor Ort.

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