Wie bereits in meinem Beitrag zu Workaway erwähnt, (den hast Du verpasst? Kein Problem, klicke hier!) habe ich mich während meiner Zeit als Workawayer sehr gefangen und in meiner Freiheit beraubt gefühlt. Natürlich war das ein ganz persönliches Gefühl und Wahrnehmung, die mit der Familie in Perth absolut nichts zu tun hatte. Ich habe mir sogar ans Herz gefasst, den Mut zusammengenommen und dies bei meiner Host Mama angesprochen. Und wie sagt man so schön? Sprechenden Menschen kann geholfen werden und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie dankbar ich für dieses Gespräch und ihre Reaktion war, denn keine Woche später befand ich mich auf meinem ersten Roadtrip durch Australien. Mit einem Zelt im Gepäck machte ich mich auf dem Weg nach Hamelin Bay.

Hamilen Bay

Charlotte bot mir für 3 Nächte den Familien Jeep an und riet mir dazu, mich Richtung Hamelin Bay zu bewegen. Und ja, das war wirklich ein kurzes und wunderschönes Abenteuer. Das erste Mal ein Auto fahren im Linksverkehr, das erste Mal auf den Straßen von Australien rum düsen, Stunden lang Musik hören und mitsingen und das erste Mal seit langem mal wieder handyfreie Zeit. An einem abgelegenen Ort Zeit mit mir und meinen Gedanken zu verbringen. EIN TRAUM!

Doch warum eigentlich Hamelin Bay? Mir war es ehrlich gesagt egal, wohin mich mein Jeep bringen würde, ich wollte eigentlich nur alleine sein, mich frei fühlen. Den Campground, den ich mir für meine zwei Nächte ausgesucht hatte, lag direkt am Strand, an einer abgelegenen Bucht, die besonders für die Fülle an Stachelrochen bekannt ist. Eine Handvoll Stachelrochen schwimmen gemütlich Tag ein, Tag aus an dieser Bucht entlang, sodass Besucher bei einem Strandspaziergang nie alleine sind. Super schöne und faszinierende Tiere. Und das Beste? Der Strand ist zu bestimmten Jahreszeiten einfach nicht überlaufen. Ein absolutes Highlight!

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Chance bekommen hatte, mich auf diesen Roadtrip zu begeben und was soll ich sagen? Es hatte keine Sekunde gedauert, dass ich nach meiner Rückkehr meinen Flug nach Neuseeland buchte. Meine Batterien waren zwar wieder aufgetankt, doch das Verlangen of beeing back on the road wurde durch die 3 Tage nicht wirklich gestillt, sondern eher verstärkt. Es sollte also endlich nach Neuseeland gehen. Ein paar Wochen standen mir jedoch noch in Australien und Workaway bevor, weswegen ich noch ein paar kurze Abenteuer mitnehmen wollte.

Rottnest Island

Somit ging es für mich für einen Tag auf Rottnest Island.
Rottnest Island ist eine kleine Insel in der Nähe von Perth und befindet sich westlich von Fremantle. Bekannt bei den Touristen ist dieses Juwel aufgrund der vielen Quokkas, die dort in freier Wildbahn leben. Am besten erkundet sich die Insel mit einem Fahrrad! Jap, genau das habe ich dann auch gemacht –  ein Fahrrad gemietet und los gings! Doch mal ganz ehrlich? ALTER VERWALTER sind da viele nervige Fliegen unterwegs. Auch wenn die Beine schmerzen, wird weiter in die Pedale getreten, denn der Fahrtwind ist die einzige Möglichkeit, sich von den Fliegen zu befreien. Ganz schön nervige Angelegenheit, wenn ich ehrlich bin. Nichtsdestotrotz ist die Insel auf jeden Fall ein Abstecher wert. Sie lässt sich super einfach und in kurzer Zeit mit dem Fahrrad umrunden und viele kleine Cafés laden zu kleinen Kaffeepausen ein. Doch aufgepasst! Die Sonne ist super stark, weswegen die Sonnencreme hier nicht fehlen darf.

Und die berühmten Quokkas? Schon ein trauriges Schauspiel… Sie sind die Touristen einfach so sehr gewohnt, dass sie natürlich nicht wirklich in der freien Natur rumlaufen, sondern sich eher direkt an den Restaurants aufhalten, um natürlich das Essen abzustauben. Ich bin einfach kein großer Fan von sowas, aber süß sind sie allemal!!!!!

Bodhinyana Monastery

Meine Zeit in Australien ging so langsam dem Ende zu. Die letzten Tage konnten gezählt werden und ich konnte es kaum erwarten, endlich Kiwi Luft zu schnuppern. Doch war das nun alles? Sollte das jetzt meine Australienerfahrung gewesen sein oder kann ich noch ein kurzes Abenteuer wagen?

Kurze Randinfo: Während meiner Yogaausbildung bin ich auf einen für mich ganz tollen Autor gestoßen. Ajahn Brahm, ein Mönch, der in meinen Augen ganz tolle Bücher schreibt. Mönchgeschichten, die zum Nachdenken anregen.

Eines Tages saß ich am Strand in Perth und habe mich endlich mal wieder ins Lesen gestürzt und bin ganz in eins der Bücher von Ajahn Brahm versunken, bis mir irgendwann ein Gedanken in meine Erinnerung zurückgerufen wurde. DER GRUND, WESHALB ICH NACH PERTH BIN! Klar, ich bin durch Workaway nach Perth gekommen, aber der Grund, warum ich mich schlussendlich dazu entschieden hatte, war Ajahn Brahm, denn sein Kloster befindet sich in Ajahn Brahm und dort wollte ich unbedingt hin. Ich wollte den Mann kennenlernen, der mich mit so vielen Geschichten inspiriert hat.

Somit nahm ich nochmal allen “Mut” zusammen und fragte erneut nach dem Jeep, um mich noch einmal auf ein kleines Abenteuer zu begeben und wie ihr euch schon denken könnt, hat die Familie natürlich nicht lange gezögert und mir das Auto, mal wieder, gegeben. 

Somit machte ich mich tatsächlich an meinem letzten Tag in Perth auf dem Weg ins Kloster von Ajahn Brahm. Das mag für viele absolut nicht besonders sein, doch für mich war es die beste und schönste Erfahrung in Australien.

Hätte ich den Flug nach Neuseeland nicht gebucht gehabt, hätte ich mich sogar für mehrere Tage ins Kloster verzogen, doch der Flug war leider schon gebucht.

Mein Australienaufenthalt ging somit zu Ende. Ich habe viele Höhen und Tiefen erlebt und ich könnte eine Menge aus meiner Workawayerfahrung mitnehmen. Doch nun stand ein neues Land vor der Tür. Ehrlich gesagt stand ich kurz davor, dass mein Traum in Erfüllung ging – einmal nach Neuseeland reisen. Warum eigentlich Neuseeland? Das werde ich dann wohl im nächsten Beitrag genauer beschreiben 😉

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Sohäila

    Liebe Julia,
    wunderbar….
    Es ist so schön deine Entwicklung mitzuerleben.
    So eine Reise verändert den Menschen und die Sichtweise auf die Dinge.
    Danke das du mich teilhaben lässt.
    Liebe Grüße Sohäila

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